Nicht alle Karrieren laufen supergeradlinig – und führen dennoch zur Erfüllung. Annegret Kitzmann-Schubert erzählt uns ein Beispiel: Mit Ende 30 hängte sie ihren gut dotierten Job an den Nagel und startete ein ganz besonderes Herzensprojekt.

Nach der Lust der Frust
„Ich habe das Projekt Media Works München geleitet: Nutzungskonzepte erstellt, Baupläne besprochen und abgesegnet, Mieter gefunden und Verträge verhandelt, Stakeholder gemanagt – ich habe einfach die gesamte Verantwortung gehabt, und es ist toll, zu sehen, wie sich das Projekt entwickelt und sich das tote Gelände wieder mit Leben füllt. Das war so super, nicht zu toppen. Nach dem Projekt wurde die Firma verkauft, inklusive meiner Person, und die dann folgenden Projekte waren einfach nicht mehr so spannend,“ erzählt Annegret Kitzmann-Schubert

Anne hätte sich mit der neuen Situation abfinden können. Engagement-Studien zufolge trifft diese Situation auf fast 70% aller Mitarbeiter zu: Frust, innere Kündigung, Dienst nach Vorschrift – denn bezahlt wird nach wie vor gut. Doch Anne gab sich nicht damit zufrieden. Sie machte sich auf die Suche nach neuen und spannenden Herausforderungen – und sie beschloss, aus ihrem Hobby einen Beruf zu machen. Hören wir ihr einfach zu!

Zurück zu den Wurzeln
„Eigentlich wollte ich ja Bankkauffrau werden, doch das war nicht ‚standesgemäß‘ in meiner Familie. Es war klar, dass ich studiere, also habe ich Jura studiert. Das hat mir auch bis heute sehr geholfen. Ich habe mich zunächst auf Baurecht, Immobilien und später auf Liegenschaften spezialisiert, und ich war immer für Geld zuständig: Budgets, Kostenstellen, Subventionsanträge, Investitionsrechnungen…

Zahlen, die sind mein Leben, zumindest im Beruf. Auch privat habe ich mich immer gern – und erfolgreich – um Geldanlagen gekümmert. Meine Freunde haben immer mich um Rat gefragt, wenn sie Geld anlegen wollten. Von der oberflächlichen Beratung durch die Bank waren sie enttäuscht, und das ging mir genauso.“ Also hat Anne sich eingearbeitet, und zwar gründlich.

Mein wichtiges Anliegen
„Die Entscheidung, mich als Finanzberaterin selbständig zu machen, habe ich recht kurzfristig getroffen, und das ging nur, weil wir Erspartes hatten – und das wiederum kam nicht einfach so, sondern ich hatte mich darum gekümmert.

Ich möchte und ich achte darauf, dass mein Geld für mich arbeitet – und nicht umgekehrt. So kann ich das tun, was mir wichtig ist, und so berate ich auch. Meine Erfahrung zeigt mir, dass vor allem Frauen sich nicht genug um Geld kümmern – und damit begrenzen sie sich in ihren Möglichkeiten.“

Anne hatte ihr Geld klug verwaltet und damit hatte sie das finanzielle Risiko ihres Karrierewechsels im Griff.

Die frische gebackene Finanzberaterin und der Börsenkrach
„Der Anfang war hart. Keine Kundendatei, keine Kunden, ich selber unbekannt. Früher wurde ich sofort durchgestellt, wenn ich irgendwo angerufen habe, doch auf einmal kennt Dich keiner, und Du bist niemand mehr.“

Einen Tiefpunkt erlebte Anne sechs Monate nach ihrer Unternehmensgründung, als der Aktienmarkt einbrach: „Alle Aktien waren gefallen, keiner glaubte an einen richtigen Aufwind. Es herrschte Endzeitstimmung im Finanzwesen – und ich brauchte Kunden! An der Börse kauft niemand, wenn Ausverkauf ist! Da habe ich Zuspruch gebraucht – nicht nur von Freunden, die an mich glaubten, sondern auch von Kollegen, die sich in der Branche auskannten. Ein Geschäftspartner, der an mich geglaubt hat, war da sehr wichtig für mich.“

Meine Überzeugung hat mich bei der Stange gehalten
„Ich gebe nie auf! Ich war und bin überzeugt, dass es eine Alternative zur Bank geben muss. Es gibt einen Bedarf an einer fundierten und transparenten Finanzberatung – und diese Überzeugung hat mich bei der Stange gehalten. Die ersten Kunden – und die ersten Tausender – sind Gold wert! Man merkt, dass man auf dem richtigen Weg ist.

Nach zwei Jahren habe ich gemerkt: Es geht. Ich habe im Markt Fuß gefasst. Den Durchbruch erlebte ich 2008. Ich habe Vorträge über die Abgeltungssteuer gehalten, und der Saal war plötzlich voll! Steuerberater sind zu meinen Vorträgen gekommen und sind hinterher Kunden bei mir geworden. Das war für mich ein großer Erfolg und eine gute Bestätigung. Die IHK kam ebenfalls auf mich zu und seither bin ich an der Ausbildung und an den Prüfungen für Versicherungsfachleute und Finanzanlagen-Fachleute beteiligt. Diese Anfrage fand ich auch eine schöne Anerkennung – und eine gute Netzwerk-Möglichkeit!“

Anne’s Tipps zur beruflichen Veränderung
1. Fangt nicht bei ‚0‘ an, sondern bereitet Euch vor
2. Arbeitet Euch in die Branche ein
3. Formalisiert Eure Kompetenzen (Zertifikate, Ausbildungsabschlüsse, Prüfungen)
4. Erstellt einen Business Plan und schreibt ihn auf! Es gibt Business-Plan-Entwürfe im Internet (www.existengründer.de), und das zwingt Euch, Euren Plan zu Ende oder zumindest voraus zu denken!

Coaching kann helfen herauszufinden, was man wirklich will
„Damals wusste ich nicht wirklich, was Coaching ist. Doch ich denke, Coaching kann die richtigen Fragen stellen. Die Geschäftsidee auf den Prüfstand stellen, damit ich überprüfen kann, ob ich das wirklich will. Heute liest man überall ‚Tun Sie, was Sie lieben‘, doch woher soll man das eigentlich wissen? Ich glaube, dass die wenigsten wissen, was sie wollen. Es stinkt ihnen einfach nur. Coaching kann helfen, herauszufinden was man wirklich will.“

Vielen Dank, liebe Anne, für dieses engagierte und offene Gespräch!

Annegret Kitzmann-Schubert ist freiberufliche Finanzberaterin und Eigentümerin der Kanzlei für Wirtschaft und Realitäten in München. Ihr Blog heisst Mein Leben, mein Geld.

Einladung
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